Später im Leben Mutter werden

Ein Kind bekommen mit über 30 … muss ich mir Sorgen machen? 
Ratschläge von Hebamme Christina Altman

Heute bekommen Frauen im Durchschnitt mit 30 Jahren ihr erstes Kind. Auch wenn das heutzutage normal ist, ist das eine deutliche Verschiebung: 1970 – vor 50 Jahren – war das Durchschnittsalter 24 Jahre. Frauen wurden also sechs Jahre früher zum ersten Mal Mutter als heute. 

2018 legen viele Menschen ihren Fokus auf die Karriere, bereisen die Welt und genießen ihre kinderfreie Zeit, bevor sie sich dazu entscheiden, eine Familie zu gründen. Zudem steigt die Scheidungsrate und viele Menschen setzen ihre Familienpläne erst mit ihrem zweiten Partner um, sodass sie erst später im Leben Vater oder Mutter werden. Wie das Sprichwort schon sagt: Auch in Sachen Familienplanung ist 40 das neue 30!

Was bedeutet die Altersverschiebung für die Schwangerschaft?

Viele schwangere Frauen fühlen sich verunsichert, wenn sie mit ihrem Arzt oder Gynäkologen über die Risiken einer späten Schwangerschaft sprechen. Gemäß der Mutterschafts-Richtlinien werden Erstgebärende, die 35 Jahre oder älter sind, in Deutschland grundsätzlich als Risikoschwangere eingestuft: Die Wahrscheinlichkeit eines Down-Syndroms oder anderer Fehlentwicklungen steigt ab 35 Jahren graduell an*. 

Eine späte Schwangerschaft bedeutet aber nicht, dass sie zwangsläufig Komplikationen mit sich bringt. Ärzte und Klinikpersonal behalten Schwangere höheren Alters genauer im Auge. Moderne Technologien sowie Ultraschall sorgen dafür, dass Paare sich unbeschwert auf ihr Kind freuen können. 

Schwangeres Paar hält beim Schmusen Ultraschallbild nach vorneSchwangeres Paar hält beim Schmusen Ultraschallbild nach vorne

Hinzu kommt, dass Frauen, die einen gesunden Lebensstil führen, sich ausgewogen ernähren und regelmäßig Sport treiben, noch weniger Angst davor haben müssen, in ihren 30ern schwanger zu werden. Generell gilt für jedes Alter: Auf Ihre Gesundheit und die Ihres Babys zu achten, ist die beste Vorsorge für eine komplikationsfreie Schwangerschaft.

In jedem Alter sollten sich Frauen daran erinnern, dass eine Schwangerschaft der natürlichste Prozess des weiblichen Körpers ist, und dass der Körper zu Erstaunlichem fähig ist. Ihre Gesundheit hat ab sofort Priorität. Nehmen Sie sich also unbedingt regelmäßig Zeit für Ihre Vorsorgetermine bei der Hebamme oder Ihrem Arzt. So können Sie ganz sicher gehen, dass es ihrem Baby gut geht. 

*  Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses über die ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung („Mutterschafts-Richtlinien) – in der Fassung vom 10. Dezember 1985 (veröffentlicht im Bundesanzeiger Nr. 60  a vom 27. März 1986); zuletzt geändert am 21. April 2016; veröffentlicht im Bundesanzeiger AT 19.07.2016 B5; in Kraft getreten am 20. Juli 2016 https://www.g-ba.de/downloads/62-492-1223/Mu-RL_2016-04-21_iK-2016-07-20.pdf